Peters´s Bastel - Ecke
 

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Farben 

1. Farbe aus der Dose:

Im Projekt verwende ich in der Regel Revell Farben, diese mische ich nicht in der Dose an,  sondern entnehme eine Portion Farbe aus der etwas schräg gehaltenen Dose um möglichst direkt an die Farbpartikel des Farbtones zu gelangen.

Dies mache ich mit Hilfe eines Holzspießes, um die Pinsel nicht zu beschädigen.

 

2. Farben anrühren und mischen:

Meine eigene Farbpalette erstelle ich mir mit Hilfe von Deckeln die ich von Mayo- oder Gurkengläsern entwendet habe. Diese Deckel haben einen ca. 1cm hohen Rand, kosten - da in der Regel Abfall - nix.

Man kann auf ihnen angemischte Farbtöne immer wieder gut nachmischen:  Da ja immer ein Rest vertrocknet, hat man gleich für das nächste Mal einen Anhaltspunkt für den genauen Ton der Farbe.

 

Beispiel: Geschützfarbe Union

Ich nehme 5 Klumpen der Farbe Oliv  REVELL Nr:65 matt  und  2 entsprechende Teile REVELL hellgrau Nr. 75, die ich mit Verdünnung auf der Innenseite des Deckels anmische. Bin ich mit dem Ergebnis zufrieden (kann man wie oben beschrieben direkt an bereits vorher gemachten Mischungen vergleichen), kann ich mit dem bemalen beginnen.  

Da ich im Besonderen für die Konförderierten mehrere diverse Braun/grau aber  auch Walnußbraun usw immer wieder benötige, habe ich mittlerweile eine ansehnliche Anzahl Deckel.

Manchmal teile ich einen Deckel auch auf und verwende mehrere Farbtöne die ich bei Bedarf auch mal untereinander mische.

 

3. Verdünnung:

Ich verwende zum malen das Color mix von Revell da es nicht so stinkt wie Terpentinersatz (der allerdings auch erheblich billiger ist).

Beim malen tauche ich immer wieder mal den farbigen Pinsel zum verflüssigen der Farbe auf meinen Deckeln in die Flasche. Dies hat den Effekt, daß die Verdünnung schmutzig wird.

Positiv daran ist, man kann die schmutzige Verdünnung gut zum sogenannten   "washing"  (z.B. um vertiefungen hervorzuheben - bei braunen Pferden mit schwarzer Verdünnung) verwenden. Bei weißen Uniformteilen spart man sich gleichzeitig das hinzufügen von Schmutz, da sich der Grauschleier quasi von selbst ergibt. 

Peter Herfen

 

Kleben :

1. Ponal :

Mit Ponal klebe ich so ziemlich das meiste im 1/72 Universum. Lediglich bei Zinnfiguren oder der Verbindung von Zinn mit Kunststoff verwende ich auch mal Sekundenkleber.

Bei Umbaufiguren verwende ich Ponal auch zum füllen von Schnittstellen in zwei - fünf Durchgängen,  je nach Größe des Füllbereichs.

Man kann Ponal aber auch zum Andeuten von Bärten, Bandoliers usw. verwenden. Sozusagen schwimmend habe ich aber auch schon Gürtelteile, Epauletten etc. auf Figuren aufgebracht.

Auch zum Ankleben von Bayonetten eignet sich der Kleber, allerdings nur bei feststehenden Figuren (für Wargamer ist dies sicherlich kein Tip).   

Peter Herfen.

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 Kleben von Figurenteilen.

Tips von Frank Germershaus

 

Hier habe ich auch viel probiert, wobei sich Ponal mehr zum Bau von Zubehörteilen aus Papier, Pappe, Holz und Styropor bewährt hat. An die Figuren lasse ich das Zeug aber nicht. Plastikteile und Zinnteile klebe ich grundsätzlich mit Sekundenkleber. Allerdings mit einem ganz speziellen.

Ich weiß gar nicht, wie viele Sorten Sekundenkleber ich durchprobiert habe, aber sie sind halt nicht alle gleich. Als am besten geeignet und von mir nur noch ausschließlich verwendet hat sich der Sekundenkleber "Super Attak Gel" von Loctite herausgestellt. Alles andere kannst du vergessen.

Loctite "Super Attak Gel" müßte es in jedem gut sortierten Baumarkt geben, ansonsten schwer zu bekommen.

Mit dem klebe ich alle Weichplastikteile auf folgende Art: Beide Schnittflächen sollten so planeben und so groß wie nur irgend möglich sein. Die Flächen aber nicht glatt belassen sodern ganz fein diagonal versetzt mit einem scharfen Bastelmesser an der Oberfläche einritzen. Sieht hinterher aus wie ein Rautenmuster. Dadurch erhält der Klebstoff statt einer glatten Fläche mit wenig Halt einen rauhen Untergrund, in den er sich gut festkrallen kann.

Nun einfach einen Gel - Klebepunkt auf eine Seite, Teile fixieren und in der gewünschten Haltung kurz festhalten aber nicht zu fest pressen, sonst ist der ganze Kleber nur seitlich weggedrückt. Wenn du Probleme hast, die Teile wegen der Winzigkeit zu fixieren, man kann sie auch mit der Messerspitze, Nadeln u.s.w. festhalten, dann hilft der folgende einfache Trick.

Gib auf jedes Teil ein wenig Kleber und streiche ihn so ab, daß ein dünner Film verbleibt, den du ohne die Teile zusammenzudrücken fest werden läßt. Danach wieder Kleber nur auf eine Seite geben und die Teile sofort in der richtigen Lage fixieren! Diesmal klebt das Gel nämlich sofort, während du ansonsten noch ein wenig Gelegenheit hast, die Klebeteile zu verschieben.

Einen weiteren Vorteil hat der Gel Klebstoff. Bevor er richtig fest wird halten kleinere Teile schon so gut, daß man sie erst in Ruhe auflegen und dann noch ein wenig in der lage korrigieren kann. Die geht bei flüssigen Sekundenklebern nie. Natürlich werden die Teile nie so fest als wären sie nie von der Figur getrennt worden, aber alle meine Masterfiguren zum Abformen sind so entstanden und in der Regel unbeschadet aus der Silikonform entnommen worden.

Auch Stürze vom Tisch auf Parkett - meist das Todesurteil für die soeben geklebten Elemente - haben die meisten Figuren unbeschadet überstanden, genauso wie Anfassen durch ungeübte Hände anderer Personen. Aus meiner Sicht also sehr zu empfehlen, wenn sicher auch hier der Erfolg sich durch etwas Übung, Geduld und Routine einstellt.

Mit freundlichen Grüßen

Frank Germershaus   

 Farben.

Anmerkungen von Udo Sixel, Markus Korth, Frank Germershaus:

   
Markus Korth verwendete bei der Nutzung der REVELL-Farben  alte Spielkarten anstatt der Deckel und hatte dadurch eine Malerpalette in Kartenform. Für ihn hatte das den Vorteil daß die Palette schneller trocknete und sich gut verstauen ließ, die Verwendung von Deckeln findet Markus umständlicher.

Außerdem bemerkte er, daß ihm durch Umkippen der Deckel mit viel mehr Farbe drin bereits das eine oder andere Malheur passiert ist, das mit den Karten so nicht passieren kann.

Zum Umrühren benutzt er einen  "Glasstab" den es günstig in Apotheken gibt. Er reicht für alle Farben da er sich sehr einfach von den Farben säubern läßt.

Für gut befand er die Idee mit dem "Washing" (der schmutzigen Verdünnung) da er sich sonst immer extra Farben der FA. Citadel (ca.4,- DM) gekauft habe.

Anmerk.: Die Normalpalette der Citadelfarben besteht aus Acrylfarben für die  Fantasyfiguren der gleichnamigen Firma.  Ergänzend bieten sie sogenannte "Inks" zum   Washing  an ,da die Figuren ca.28mm groß sind und über eine wesentlich ausgeprägtere Oberfläche verfügen.

   

Udo Sixel, Freundeskreis Napoleonische Geschichte zur Verwendung von Enamel (REVELL/HUMBROL) Farben.

Udo verwendet beim malen eine Spritze  zum dosieren der Verdünnung b.z.w. vom Color Mix und gibt je nach Zustand der Farbe sozusagen Tröpchenweise immer wieder etwas an die Farbe um diese möglichst lange streichfähig zu halten. Nach seinen Angaben hat er seinen Farbverbrauch dadurch erheblich eingeschränkt.

Farben: Tips von Frank Germershaus.

Für das Bemalen der Figuren verwende ich sowohl die Revell als auch die Humbrol Farbdosen neben und miteinander.

Revell und Humbrol lassen sich problemlos miteinander mischen. Humbrol weist darüberhinaus die größere Farbpalette und Farbgleichheit auf. Bei Revell passiert es leider immer wieder, daß die gleichen Farbnummern unterschiedlich ausfallen. Stört mich aber an sich nicht, da ich grundsätzlich alle Farben anmische.

Nun aber zum eigentlichen. Zum Anmischen verwende ich alte Kronkorken von Bier und Limoflaschen. Geht genausogut wie deine Deckelchen, sind nur noch kleiner und man "verschwendet" in der Regel noch weniger Farbe. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn man erst einmal ein bischen probieren muß, bis der gewünschte Farbton angemischt ist. Zum Entnehmen der Farbe verwende ich einen schlichten Eisennagel. Der ist Werkzeug zum Öffnen der Dosen, zum Umrühren und zum Entnehmen der Farbe in einem. Nach Gebrauch wird der Nagel sofort mit einem alten Putzlappen saubergewischt, so daß er gleich wieder für die nächste Farbe zur Verfügung steht. Reinigen mit Verdünner ist so nicht notwendig. Mit Holzstäbchen habe ich anfangs auch erst gearbeitet. Dies hat aber folgende Nachteile:

1. extra Werkzeug zum Dosen öffnen erforderlich.

2. Das Holzstäbchen bricht schnell mal ab

3. Man braucht immer wieder neue Stäbchen

4. Die Holzstäbchen eignen sich nur bedingt zum Aufrühren des Doseninhalts. Da ich so oft nicht zum Malen komme und auch nie alle Dosen in Gebrauch sind, ist in jeder Farbdose ein dicker Bodensatz mit Farbpigmenten enthalten.

Dieser läßt sich sehr schwer und eigentlich nur mit einem Metallstab wie dem Eisennagel aufrühren. Meist ist das Farbpigment so stark abgesetzt, daß man es nur mit stundenlangem Rühren wieder vollständig aufmischen könnte. Das ist aber reine Zeitverschwendung, da es reicht, halt einen Brocken des Bodensatzes in die Deckelchen zu geben, in denen man die Malfarbe anmischen will.

Die Verdünnung der Farben erledige ich auch mit Color - mix von Revell. Das ist schon deswegen sinnvoller, weil der Verdünner die Farben im Gefüge auflöst - mit Colormix werden sie dagen echt gestreckt. Ich tauche aber nie den Pinsel in die Flasche, um mein Color - mix immer sauber zu behalten.

Statt dessen verwende ich eine Pipette, wie es sie im Baumarkt (Seidenmalerei) oder eventuell in der Drogerie gibt. Damit kann man Colormix entnehmen und Tropfenweise dem Farbgemisch zugeben. Eine saubere Sache. Während des Malvorgangs bleibt die Colormix-Flasche offen und die Pipette steckt im Flaschenhals und verschließt mit ihrem Gummirand den Flaschenhals nach oben. So kann ich bei Bedarf schnell wieder die Pipette entnehmen und in den Deckel Colormix nachtröpfeln.

Es gibt die Pipette in verschiedenen Längen. Wenn du so was nicht zu kaufen kriegst, empfehle ich dir, einen separaten Pinsel ausschließlich für die Entnahme von Colormix abzustellen. Wenn du den in die Flasche tauchst und ordentlich auflädst, kannst du ihn an einer sauberen Stelle vom Rand der Farbdeckel abstreichen und dein Colormix fliest ohne Farbübertrag in den Deckel.

Vielen  Dank  für diese Tips!

Mit freundlichen Bastlergrüßen an Udo, Markus und Frank

Euer Peter Herfen   

 

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