Die Schlacht an der Göhrde, September 1813.
Eine Besichtigung des Schlachtfeldes. 

Rolf Fuhrmann

S.1
 

 

Oben: Carl Röchling: "Das Heldenmädchen Eleonore Prochaska". (Aus BILDER DEUTSCHER GESCHICHTE, Zigaretten-Bilderdienst 1936).

Die dargestellte Szene zeigt den Angriff der Lützower Jäger nach 1.00 Uhr nachmittags. Dabei wurde die unter dem Namen "August Renz" als Lützower Jäger eingeschriebene  E. Prochaska tödlich verwundet.

Wenn Sie mit einem Lineal eine Linie ziehen von Schwerin bis Hannover, und eine weitere Linie von Magdeburg bis Hamburg, so liegt im Kreuzungspunkt die Göhrde.

Zur Zeit der napoleonischen Kriege gehört die Region zum Kurfürstentum Hannover. Das hannoversche Gebiet ist französische Besatzungszone seit 1803.
1813, im Gefolge des Wiedereintritts Preußens in den Krieg gegen Frankreich, erheben sich auch die osthannoverschen Gebiete gegen Napoleon. Durch Streifkorps wie die Lützower (siehe TIPS UND TRICKS 1) werden im Gebiet von Mecklenburg bis südlich der Elbe immer wieder französische Versorgungstrains, Kuriere und Stützpunkte überfallen.

Um die dort operierenden Streifkorps aufzureiben, schickt Davout General Pécheux mit einer Brigade der 50. Infanterie-Division auf das westliche Elbufer. Nach der Erfüllung seiner Aufgabe soll Pécheux sich mit den französischen Truppen in Magdeburg verbinden.

Am 16. September 1813 kommt es zu einem Treffen mit den Truppen des alliierten Korps Wallmoden (Hannoveraner, Preußen, Briten und Russen) auf den Steinker Höhen in der Gemeinde Nahrendorf, Göhrde. 

Eine eingehende Beschreibung des Schlachtablaufs sowie der Hannoverschen Armee 1813 finden Sie in TIPS UND TRICKS 3.

Etwa 1000 Soldaten fanden bei diesem Gefecht den Tod, sie wurden größtenteils in einem Massengrab an Ort und Stelle beerdigt. 1985 entdeckten nach dreijähriger suche der Zollbeamte Manfred Rast und die britische H-Troop des 13. Signal Regiment die Grabstelle.

Der Ausgang der Schlacht an der Göhrde hatte mit dem Sieg über die französischen Kräfte des Generals Pécheux zur Folge, daß die Verbindung zwischen dem XIII. Korps (Davout) mit dem Hauptquartier in Hamburg und der in Sachsen liegenden Hauptarmee Napoleons unterbrochen wurde. Die Nachschublinie aus Frankreich über Hannover nach Magdeburg und Berlin war nun, kurz vor der Schlacht bei Leipzig, unterbrochen. 

Das Göhrdeschlacht-Denkmal, wie es vom kleinen unbefestigten Parkplatz 
an der B216 aus über eine Waldschneise hinweg zu sehen ist.
Hier steht auch eine Hinweistafel mit der Skizzierung des Schlachtablaufs. 


 


Auf der Strecke Lüneburg-Dannenberg (B216) liegt zunächst etwa 17km hinter Lüneburg der kleine Ort Dahlenburg.

Hier befindet sich in der kleinen, wenige hundert Meter nach Passieren des Ortseingangsschildes linkerhand der Straße liegenden St. Laurentius-Kirche das Heimatmuseum.

Es beherbergt das mit 1.500 Flachzinnfiguren gebaute Diorama der Schlacht an der Göhrde. Öffnungszeiten: Von 1.Mai bis 3. Oktober sonntags 10.00-12.00.

Für Besichtigungen außerhalb dieser Zeit können Gruppen Sonderführungen mit Herrn Manfred Krull, Lüneburger Landstr. 19, Tel. 05851/1304, vereinbaren.

Einige km weiter, in Oldendorf, liegt an der linken Seite der Straße die Gaststätte "Tor zur Göhrde".  Hier gibt es ein Göhrdezimmer mit 2 Gemälden von der Schlacht und Fundstücken sowie Fotos vom Schlachtfeld.

Wenn Sie von Oldendorf weiterfahren Richtung Dannenberg, sehen Sie nach ca. 2km an der linken Straßenseite ein Hinweisschild zum Göhrdeschlacht-Denkmal
 

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