Basteltips von Sammlern für Sammler

 
 
Rudolf Wagner, München: Verformen von Weichplastikfiguren durch Wärmebehandlung (Wasserkocher). Besonders gut eignet sich das Material von Airfix, es läßt sich gut mit Hilfe von Hitze gestalten, ohne zu reißen!
 
03.05.00. Tip von Thomas Förstmann.
Zeltplanen, LKW-Planen, Planwagen-Planen
Tempotaschentücher in Weißleim-/Wasser-Gemisch tunken. Ist zwar zunächst eine kleine Schweinerei, sieht aber gut aus.

 Anmerkung: Siehe auch TIPS UND TRICKS 1: “Umhänge modellieren”.

Fahnenstangen
Aus abgebrannten Resten von Wunderkerzen.
“Balken” und Bauholz für verschiedene Maßstäbe
Beim Neujahrsspaziergang die Stöckchen der abgebrannten Raketen aufsammeln!

Spart eine Menge Geld, die Hölzchen sind universell einsetzbar!. Es gibt verschiedene Stärken, und im Bastelgeschäft (so eines in der Nähe ist) bezahlt man viel Geld für solche Bastel-Leisten/Kanthölzchen.

Wenn Sie Kinder haben, macht es diesen in der Regel viel Spaß (bis zu einem gewissen Alter...), abgesehen davon, daß es Kindern weniger peinlich ist, “Müll” vom Wegrand aufzusammeln und mit nach Hause zu nehmen, als uns Erwachsenen.

Auch die Kunststoff-Spitzen und -Ergänzungsteile solcher Sylvesterraketen, die ja ebenfalls Neujahr auf den Straßen zu finden sind,  sollten ruhig einer Prüfung unterzogen werden. Für Umbauarbeiten im Modellbaubereich  sind solche Teile manchmal sehr gut einsetzbar.

 

06.05.00. Rudolf Wagner, München: Reihenfolge der Bemalung.

 Das Ausnutzen der  vorgegebene Detaillierung der Figuren vereinfacht die Abschlußbemalung (Finish):

Die Behandlung mit stark verdünnter brauner und schwarzer Farbe hebt die Körperkonturen besonders gut hervor. Diese Abschlußbearbeitung ist nicht sehr aufwendig, aber wirkungsvoll.

Figuren: Revell Gallier und ESCI Barbaren.

 
06.05.00. Rudolf Wagner, München: Ausschneiden der Angußreste mit einem spitzen, scharfen Bastelmesser. (Revell Household Cavalry). Foto: Rudolf Wagner.
 
 
 Kai Fuhrmann: PVC-Figuren – Verbinden von Teilen bei Umbau-Arbeiten.

Ich habe ein Problem beim Umbauen von 1/72 Plastikfiguren: Welchen Klebstoff muß ich benutzen, damit ich die abgetrennten Arme und Köpfe in neuer Position bei den Figuren wieder ankleben kann?

Habe verschiedene Klebstoffe benutzt. Nichts davon hält. 

M. Groebel.
 
 

Hier wird eine zentrale Knackstelle beim Umbauen von Weichplastikfiguren angesprochen. Viele Figurensammler stellt das Thema „Kleben“ vor schier unlösbare Probleme. 

Das Weich-PVC hat unbestreitbare Vorteile gegenüber einem harten Plastik, das zerschneiden der Figuren bei Umbaumaßnahmen wird gegenüber dem härteren Material wesentlich vereinfacht.

Ein Nachteil des weichen Plastiks, mit dem Sie zwangsläufig leben müßen, ist, daß es im Grunde genommen nicht wirklich zu verkleben ist.

Nach wie vor gibt es meines Wissens keinen Klebstoff, mit dem Weichplastikteile so verklebt werden können, daß an den Klebeflächen eine echte Verschmelzung bzw. Verschweißung der beiden Teile entsteht.

 Die hat seinen Grund darin, daß das Weichplastik mit Fett-Teilchen durchsetzt ist. 

Bekanntlich muß eine zu klebende Fläche fettfrei sein, wenn eine dauerhaft feste und beanspruchbare Verbindung entstehen soll.
 
 

Wenn Sie die zu verklebenden Flächen von Weichplastik-Figuren entfetten – beispielsweise durch abreiben mit Terpentin-Ersatz, Spülmittel etc., wandern sogleich neue Fett-Teilchen aus dem Inneren des Objekts zur Anschnitt. Dies ist eine besondere Eigenheit des Materials, das für die im Spritzguß-Verfahren hergestellten 1/72– oder 1/32– Weichplastik-Figuren zum Einsatz kommt.

Ein regelrechtes fettfrei-machen der Klebestellen kann also bei diesem Werkstoff überhaupt nicht funktionieren!
 
 

In letzter Zeit sind Industriekleber (Sekundenkleber) auf den Markt gekommen, die tatsächlich alle möglichen und unmöglichen Materialien verschmelzend miteinander verkleben können. Voraussetzung ist jedoch immer die Fettfreiheit der zu verklebenden Flächen. Eine Entfettung der Verklebe-Oberflächen können Sie in der Klebepraxis weitgehend stets erzielen.

Ausnahme – Sie ahnen es bereits: Unser Figuren-Weichplastik! Für solche besonderen Härtefälle können Sie von den Herstellern dieser Kleber einen „Primer“ beziehen, der solche schwer zu verklebenden Kontaktflächen isoliert. 

Diese Primer- (also Vorbehandlungs-) Flüssigkeit bildet eine Barriere gegen die Fettpartikel ,an den Kontaktflächen. Der Primer wird logischerweise auf beiden Kontaktflächen aufgetragen und benötigt dann einige Minuten Einwirkzeit. 

Im Grunde verkleben Sie dann die Primerflächen miteinander. Es entsteht aber keine „wirkliche“ Verklebung, die Klebestelle ist zwar stabil gegen Zug, aber nicht gegen seitlichen Druck.

Diese Spezial-Sekundenkleber sind sehr teuer und die Vorbehandlung mit dem Primer ist in der Figuren-Umbau-Praxis zu umständlich.
 
 

An Alternativmethoden, Teile von Weichplastik-Figuren miteinander zu verbinden gibt es von verschiedenen versierten Umbaupraktikern unterschiedliche Empfehlungen.

-Ponal Holzleim (Weißleim), wegen der schnelleren Trockenzeit am besten „Ponal Express“.Ponal wird von einer großen Zahl „Umbauer“ empfohlen, es entstehen mittelfeste Verbindungen,   die aber nicht richtig belastbar sind. Die Handhabung ist unkompliziert.

-Sekundenkleber. Auch hier sind das Ergebnis lediglich mäßig belastbare Verbindungen.

-Klebewachs (Bezugsquelle Rai Ro, auch im KF-Angebot).

- „Verschweißen“ durch erhitzen der Klebestellen oder mittels eines Tröpfchens erhitzten Plastiks  (beispielsweise vom Spritzguß-Rahmen).

-Verstiften: Vorbohren von feinen Löchern und einsetzen eines Drahtstückchens als Verbinder, am besten bei   gleichzeitigem Kleben mit Ponal.

Die beschriebenen Verbindungsmethoden haben alle ihre Vor– und Nachteile. Hier kann nur empfohlen werden, diese einmal selbst einer Prüfung zu unterziehen.

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Eine eingehende Erörterung der oben angerissenen Methoden wird in TIPS&TRICKS 5 erfolgen. 

in TIPS & TRICKS 2 “Die Plastikchirurgie in 1/72” (S. 149-155) ist das Umbauen von 1/72-Figuren von Peter Herfen beschrieben. >Literatur Index > TIPS & TRICKS.

 

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